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Der Treck der Schafe

Vom Sommerdeich ins Winterquartier

Schäfer Siegfried ErbWenn der Herbst kommt und es kälter wird an der Nordsee, dann ziehen die Deich-Schafe zurück in ihr Winterquartier in die Lüneburger Heide. Um Transportkosten zu sparen, machen sich die Schäfer Siegfried Erb (51) und Falko Schlage (36) dann mit ihren 1 000 Tieren auf den langen Weg nach Hause – zu Fuß – quer durch Niedersachsen. 250 Kilometer sind es von Norddeich bis zur Schäferei von Stefan Rose in Walsrode – rund 20 Kilometer schafft die Herde an einem Tag. Begleitet wird der "Treck der Schafe" von den drei Hirtenhunden Knut, Falke und Schiller.

Die Herde unterwegs"Zu Anfang kommen die Schafe nur schwer in Schwung", sagt Siegfried Erb. Am liebsten würden sie am Deich bleiben. Es sei sehr mühsam, sie in den ersten Tagen nach dem Aufbruch zum Laufen zu bewegen. Zum Schluss des Trecks seien sie aber ein "eingespieltes Team". Dann würden die Schafe sogar an jeder Ampel halten und auch auf Kommando weitergehen.

Schäfer Falko SchlageDie Schäfer schlafen nachts im Auto und im Iglu-Zelt – nicht selten bei frostigen Temperaturen. Ihr Essen bereiten sie sich auf einem Gaskocher zu, Trinkwasser bekommen sie regelmäßig von den Bewohnern an der Strecke. Jeden Tag geht es über Feld- und Wirtschaftswege und manchmal auch durch Orte. "Die Herde rastet dort, wo sich Weiden und Futterstellen finden. Und nachts wird ein Zaun um die Herde gezogen, damit sie zusammen bleiben," erzählen die Schäfer. Abends erkunden die beiden Männer dann die Strecke für den nächsten Tag – schauen nach Verkehrsengpässen, gefährlichen Kreuzungen und unüberwindlichen Hindernissen. Haben Sie einen geeigneten Platz für das nächste Nachtlager gefunden, dann fragen sie die entsprechenden Bauern. Und bisher hat noch keiner "Nein" gesagt.

Manchmal werden die Schäfer auch eingeladen zum Mittagessen – oder sie bekommen eine kostenlose Dusche angeboten – das sind dann schon Highlights auf der strapaziösen Tour. Spannend wird es, wenn die Karawane der Schafe die Autobahnen bei Oldenburg und Delmenhorst überqueren muss. Dann sperrt die Polizei die Straße – die Beamten sorgen mit Kelle und Blaulicht für einen reibungslosen Übergang.

Auto inmitten von SchafenJeder Tag ist anders – immer wieder erleben die beiden Schäfer neue, überraschende Geschichten – und immer wieder lernen sie neue Menschen kennen. Denn die Niedersachsen bewundern den "Treck der Schafe" – stehen mit großen Augen und bewundernden Blicken am Straßenrand. Die Schäfer freuen sich über diese tägliche positive Begleitung. Das ist ein Grund, warum sie ihren Job so gerne machen. Aber auch für sich selbst hat der lange Marsch einen ideellen Nutzen: "Wir sehen Dinge am Wegesrand, die die meisten Menschen in ihrem hektischen Alltag nicht mehr sehen", sagt Siegfried Erb. Genau das sei das Schöne am Beruf des Schäfers – und genau deshalb möchte er auch nichts anderes machen.

1. Dr. Stefan Völl schrieb am 17.03.2008

Sehr geehrter Herr Ahrends,

Als Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher
Landesschafzuchtverbände e. V. habe ich diesen Film am Wochenende angeschaut und
bin von der Darstellung fasziniert.
[…]
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Stefan Völl

2. Sebastian Ehlers schrieb am 02.07.2008