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Kokain im Kofferraum?

Zollbeamte im Einsatz auf der Autobahn

Bild 1In Kollegenkreisen hat er den Ruf einer „Spürnase“ – wenn andere schon aufgeben, sucht er immer noch weiter. Hermann Herzog gilt als einer der erfolgreichsten Drogenkontrolleure Deutschlands. Zusammen mit seiner Kollegin Christina Gerwing ist er fast jeden Tag im Einsatz – sie überprüfen Autofahrer aus Richtung Holland am Grenzübergang Gildehaus. Die Autobahn A 30 westlich von Osnabrück ist ihr Revier. 82 Kilogramm Rauschgift hat die Kontrolleinheit Verkehrswege in Schüttorf im vergangenen Jahr aus dem Verkehr gezogen. Der größte Einzelfund waren 14 Kilogramm Kokain mit einem Marktwert von rund einer Million Euro. Hermann Herzog erfüllt das mit Genugtuung – er ist seit 40 Jahren mit größter Motivation dabei. Für ihn ist es „der schönste Job, den ich mir vorstellen kann.“

Bild 2Jeden Tag stehen die Beamten mit ihrem Einsatzfahrzeug am ehemaligen Grenzübergang und beobachten den fließenden Verkehr. Sobald ihnen ein Fahrzeug verdächtig vorkommt, geben sie Gas. „Früher haben wir uns auf alte Gammelkisten gestürzt“, sagt Hermann Herzog. Heute sind eher die unauffälligen Mittelklassewagen in den Fokus der Ermittler gerückt. Innerhalb von Sekunden müssen sie entscheiden, ob sie ein Fahrzeug kontrollieren wollen oder nicht. Mit Vollgas verfolgen sie die Autos dann bis zur nächsten Abfahrt – und oft stellt sich schon nach wenigen Momenten heraus, ob der ausgewählte Autofahrer weiter kontrolliert werden muss oder nicht. Gibt es Hinweise, die auf ein Drogenversteck hindeuten, kommt Gerhard Weiß ins Spiel. Auf seinen Spürhund „Raptor“ kann er sich verlassen. Wenn der belgische Schäferhund seine Nase in eine Ecke steckt und dort verharrt, dann ist das oft ein Indiz dafür, dass dort Drogen versteckt sind oder zumindest versteckt waren.

Bild 3Entscheidend ist für Hermann Herzog die plausible Geschichte. Verstrickt der Autofahrer sich in Widersprüche oder wird er nervös – dann sind die Zollbeamten meistens auf der richtigen Spur.
„Ich bin von Natur aus neugierig“, sagt Zollbeamter Herzog. Das sei aber auch eine wichtige Voraussetzung für diesen Job. Und haben sie erst einmal Verdacht geschöpft, dann ist es mit einem Blick in den Kofferraum nicht getan – manche Fahrzeuge werden zur Durchsuchungsgarage des Zolls begleitet – und dann förmlich auseinander genommen. Denn die Verstecke in den Autos sind in den letzten Jahren immer raffinierter geworden – einige Drogenhändler haben ihren Stoff sogar in eigens dafür geschaffenen Hohlräumen verstaut, die per Knopfdruck mit Hydraulik geöffnet werden können.

Bild 4Fünf Tage haben wir die Beamten bei ihrer Arbeit begleitet. Dabei wurden 60 Autos kontrolliert. In einigen Fällen zeigten sich die Beamten nach langer, anstrengender Suche als gute Verlierer, am nächsten Tag erwischten sie dann einen „großen Fisch“, der ein Kilo Kilogramm Amphetamine im Kofferraum versteckt hatte. Langweilig wird es nie bei der Mobilen Kontrolleinheit an der Autobahn 30 – Hermann Herzog und seine Kollegen sind jeden Tag im Einsatz – und immer auf der Jagd nach Drogenschmugglern zwischen Holland und Deutschland.

Wiederholung: 13. Oktober 2021 um 11:30 Uhr, NDR-Fernsehen
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