Tel: 0511 510 6241
info@johann-ahrends.de

Lebenswelt Salzwiese

Der Nationalpark zwischen Deich und Watt

Bild 1Salzwiesen liegen zwischen Nordsee und Deich, zwischen Watt und Dünen. Ein einzigartiger Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, Teil des Nationalparks Wattenmeer, seit 2009 Weltnaturerbe. Wichtig sind die Salzwiesen aber auch für einige Menschen in Niedersachsen, die mit und von diesen schützenswerten Naturschutzgebieten leben. Der Film dokumentiert deren besondere Projekte in der Salzwiese und die Vegetation dieser einmaligen Naturlandschaft in vier Jahreszeiten.

Bild 2Der Film spielt an drei Standorten an der niedersächsischen Nordseeküste. In Wremen an der Wesermündung darf ein Koch als einziger Mensch eine Rote-Liste-Pflanze aus der Salzwiese in seinem Restaurant zubereiten. Auf der Insel Spiekeroog betreiben zwei Imker eine Belegstelle für Bienenköniginnen. Und auf dem Adrianenhof in Nessmergrode züchtet ein Landwirt die besonderen Salzwiesenrinder.

Bild 3Für die Bienen auf Spiekeroog sind die Salzwiesen sehr wichtig. Wenn im Sommer der Strandflieder lila blüht, dann sammeln sie dort ihren Nektar. Züchter aus ganz Deutschland und den Benelux-Staaten bringen ihre Bienenköniginnen auf die Insel – zur Begattung. Denn die Spiekerooger Bienen gelten als besonders sanftmütig – und die Insellage garantiert, dass sie nur von den dortigen Drohnen befruchtet werden.

Bild 4Aribert Prill und Reinhard Andritschke fahren jedes Jahr im Frühling auf die Insel – dort betreiben hier schon seit vielen Jahren die Belegstelle für Bienenköniginnen. Die Mini-Völker kommen in sogenannten Ein-Waben-Kästen per Fähre auf die Insel und bleiben solange, bis die Königin befruchtet ist. Das geht den ganze Sommer über – 1 200 Königinnen sind es pro Jahr. Im Herbst ernten die Imker dann den Spiekerooger Blütenhonig – beim Schleudern ist dann immer der Kindergarten der Insel dabei. Die kleinen Insulaner sind die ersten Test-Esser der neuen Ernte.

Bild 5Auch für Björn Wolters spielen die Salzwiesen eine große Rolle. Er darf mit Erlaubnis der Nationalparkverwaltung den seltenen Röhrkohl ernten und seinen Gästen als Delikatesse anbieten. Die einheimischen Bürger der Wurster Nordseeküste dürfen die seltene Pflanze schon seit Jahrzehnten ernten – Björn Wolters ist nun aber der erste, der das auch gewerblich darf. Er serviert den Kohl zusammen mit dem Fleisch des Niederungsrindes – macht aber auch Pesto, Brot und sogar Pralinen mit dem Röhrkohl. Eigentlich heißt die Pflanze „Stranddreizack“ – sie kommt überall in den Salzwiesen vor und steht auf der Roten-Liste.

Bild 6In Nessmergrode in Ostfriesland arbeitet Landwirt Jens Behrends in den Salzwiesen. Er lässt seine Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Salzwiese grasen - auf Flächen ohne Dünger und Pestizide, die mehrmals im Jahr von der Flut überspült werden. Das Gras hat dadurch besonders viele Nährstoffe und schmeckt den Tieren. Auch im Winter. Denn Jens Behrends mäht im Sommer die Flächen und macht daraus Grassilage. Das Fleisch der Salzwiesenkälber wird immer beliebter. Metzger Harald Deckena von der Insel Norderney macht sich vor Ort selbst ein Bild von der Herde. Er verarbeitet das Fleisch der Tiere zu Steaks und Wurst – und jetzt will sogar jemand Schuhe aus dem Fell der Salzwiesenrinder herstellen.

Die Dokumentation aus der Reihe NaturNah zeigt Menschen, die das ganze Jahr über im Einklang mit der Natur arbeiten und deren Lebenswelt die Salzwiesen sind.

Wiederholung: 15. März 2018 um 11:30 Uhr, NDR-Fernsehen

1. Silvia Strub schrieb am 13.03.2018

Wieder mal ein toller Film über unsere wunderschöne Heimat. Danke

2. Astrid Junker schrieb am 13.03.2018

Ich fand den Beitrag sehr interessant und informativ.
Unter anderem ging es da auch um Honig von den Salzwiesen: Spiekerooger Blütenhonig. Es hieß auch, dass dieser Honig nicht in den Handel kommt, weil es einfach zu wenig davon gibt. Dennoch würde ich den Honig gerne probieren. Gibt es eine Kontaktadresse?