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„So ein Tag!“ – aus Stade

Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland

Mit einem Lächeln beginnt diese Folge von „So ein Tag!“ in der Fußgängerzone von Stade. Und dieses Lächeln kommt von Martina Sassenberg, die mit ihrem Hund Paul unterwegs ist. Zu Anfang scheut sie sich – ihre Wohnung sei nicht aufgeräumt – und dann das alte Auto… Außerdem würde sie heute lieber einsam sein. Dann aber sagt die 45jährige Krankenschwester doch zu – und wir dürfen sie den ganzen Tag mit der Kamera begleiten.

Martina SassenbergGleich zu Beginn wird klar, warum diese Frau mit der sympathischen Ausstrahlung heute lieber allein sein wollte. Denn vor einer Woche ist ihr Freund Detlef gestorben – an einem bösartigen Hirntumor. Er habe lange gelitten, erzählt sie und schließlich sei der Tod für ihn eine Erlösung gewesen. Martina Sassenberg spricht sehr offen über das tragische Ereignis und ihre Gefühle. Und sie geht sehr gefasst und unverkrampft mit dem Thema Tod um: „Das Tief Detlef hat sich verzogen, jetzt kommt bestimmt bald ein Hoch“.

HundZwei Jahre waren die beiden ein Paar. Und die waren geprägt von Trennungsschmerz und Krankheit. Denn beide hatten sich von ihren Ehepartnern getrennt und darunter gelitten. Kennengelernt haben sich die beiden in der Innenstadt von Stade. Martina hatte dort eine Walkloden-Boutique, er ein Bistro. Er war der lebhafte Typ, sie hatte den ruhigen Part. Und einig waren sie sich auch nicht immer – auch, was die Krankheit betraf. Denn er setzte sein Vertrauen in Medizin, Chemotherapie und Operationen – sie dagegen betrachtete den Krebs als ganzheitliche Krankheit und wollte mit alternativen Heilmethoden helfen. „So gab es zwischen uns auch bis zum Schluß Konflikte“, erzählt Martina Sassenberg.

Aufgewachsen ist die Krankenschwester in Hamburg-Billstedt. Als sie zweieinhalb Jahre alte war, haben sich ihre Eltern getrennt. Sie kam zur Großmutter, bei der sie aber auch nicht glücklich war – und schließlich ins Heim. Heute hat sie kaum noch Kontakt zu ihren Eltern. „Mein Vater muss erst einmal um Verzeihung bitten“, sagt die verletzte Martina, die sich gleichzeitig über ihren späten Groll ärgert. Nur zu ihrer Schwester habe sie noch ein „warmes Gefühl“. Ihren gleichaltrigen Bruder würde sie nicht einmal kennen. Er lebt angeblich in der Nähe von Winsen und soll Landwirt sein.

Martina Sassenberg mit PatientinMit 17 Jahren hat Martina ihr erstes Kind bekommen. Sie träumte von einer intakten Familie, musste aber bald feststellen, dass der Vater des Kindes kein Partner fürs Leben war. Ihr Sohn Olli ist heute 27 Jahre alt – und der ältere von ihren zwei Kindern. Der andere heisst Jascha, ist 17 und lebt gleich um die Ecke bei seinem Vater – einer weiteren gescheiterten Beziehung von Martina Sassenberg. „Ich kann nur Negatives erzählen“, sagt sie und entschuldigt sich gleich dafür. Sie habe viele Katastrophen mitgemacht, sei aber immer wieder aufgestanden: „Ich lebe noch!“

Martina Sassenberg auf ihrem PferdSeitdem Martina Sassenberg vor zwei Jahren ihren geliebten Laden aufgeben musste, schneidert sie nur noch auf Bestellung. Ihr Geld verdient sie mit der Betreuung von Pflegebedürftigen. Auch an diesem Tag hat sie einige Patienten, bei denen sie den Blutzucker messen und Tabletten verabeichen muß. Sie erzählt auch diesen Menschen von ihren Problemen und ist überall eine liebgewonnene Helferin.
Gern gesehen ist sie auch auf dem Pferdehof Hauschild in Lüsthoop. Dort steht ihr Island-Pferd Frami. Wenn Martina auf dem Rücken ihres Wallachs durch die Landschaft reitet, dann kann sie am besten abschalten. Doch an diesem Tag ist nicht viel Zeit dafür. Denn am Abend muss sie babysitten – bei ihrer Freundin Carola und deren achtjähriger Tochter Lisa.

1. Olaf Schröder schrieb am 26.08.2009

2. Karin und Ludwig schrieb am 26.08.2009

Wir haben uns gerade den Film über die Frau aus Stade angeschaut
und sind uns in unserem Urteil einig: ein sehr gelungener Beitrag. Gut fanden
wir dieses Mal auch die Arbeit von Sven Tietzer. Ihm war anzumerken, dass er
nicht einfach "business as usual" gemacht hat, sondern dabei bzw. "darin" war.

Prima, weiter so
und alles Gute
wünschen

Karin und Ludwig

3. Harald T. schrieb am 26.08.2009

hallo,

ich habe eben gerade die betreffende Sendung gesehen und dachte Martina
könnte ein paar aufmunternde Worte vertragen. Vielleicht können Sie dies
weiterleiten.

--- schnipp ---

Ich habe dich eben gerade im Fernsehen gesehen. Sicher kann man einen
Menschen in knapp 30 Minuten nicht wirklich kennenlernen. Mir scheint
aber, dass die Frau auf dem Pferdehof und der Reporter dich richtig
einschätzen. Mag dein bisheriges Leben auch chaotisch und im grossen und
ganzen eher nicht ganz so schön verlaufen sein. Es hat dich zu einem
ruhigen, natürlichen und äußert sympathischen Menschen geformt.

Ich wünsche dir, dass die kommenden Jahre wieder besser werden, dass du
dir deine Wünsche (Island, ...) erfüllen kannst. Und irgendwann wird auch
wieder ein Hoch (vielleicht "Thomas" oder "Holger") vorbeiziehen. Da bin
ich mir eigentlich sicher.


Alles Gute wünscht
Harald

4. Claudia Glume schrieb am 27.08.2009

Hallo Herr Ahrends,

beim "durchzappen" bin ich gestern auf Ihre Sendung gestossen. Leider habe ich
lediglich die letzten 2 Minuten gesehen, die mich doch sehr bewegt haben.
[…]
Ich würde daher sehr gern die gesamte Sendung einmal sehen und mich hiermit
erkundigen, ob diese wiederholt.

Liebe Grüße
Claudia Glume

5. Martina Sassenberg schrieb am 28.08.2009

ja, ich habe den Film gesehen und war angenehm überrascht, im nachhinein sehr gerührt- die Geschichte aus diesem Blickwinkel zu sehen ist noch einmal anders.
Von Freunden und Bekannten gab es durchweg positive Reaktionen.
Die Kontakte von außerhalb waren Menschen die Zuspruch bekundet haben.

Im nachher betrachtet habe ich mich in ihrem Team sehr behütet und gleichzeitig ermuntert gefühlt diese ganzen Dinge auszusprechen, einen lieben Gruss an alle.
[…]
Hier an der Stelle sage ich Danke für diese Erfahrung und wünsche Ihnen und dem Team weiterhin viel Erfolg

Herzliche Grüsse aus Stade

Martina Sassenberg

6. Nina Hoffmann schrieb am 28.08.2009

Ein großes Kompliment an euch für SET aus Stade. Eine sehr authentische Frau, die überraschend tief Einblick in ihre Gefühlswelt gibt.
Wirklich berührend. Diese Folge hat, in meinen Augen, genau das Ziel des Formats getroffen bzw. das, was ich persönlich mir unter "Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland" vorstelle.
Das war bestimmt eine Herausforderung für Sven und ich finde er wird immer besser :)


Vielen dank und liebe Grüße,

Nina Hoffmann

7. Stefan B. aus Köln schrieb am 02.09.2009

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch Zufall habe ich erstmals die Sendung "So ein Tag" gesehen mit der Folge um Martina Sassenberg aus Stade.
Diese Frau hat mich sehr beeindruckt und ich würde ihr gerne per Email einige positive Worte mit auf den Weg geben. […]

Mit freudlichen Grüßen

Stefan Bröker

8. Martina Sassenberg schrieb am 13.09.2009

ganz, ganz spannend die Zeit nach dem Film.
Es hat mich im nachhinein noch sehr gefreut- vor allem Ihr positiver Kommentar - ich habe mich sehr verstanden gefühlt und meine Situation bekam ein rundes Bild welches ich mir von aussen betrachten konnte und was mich nach vorn schauen lässt.
Es grüsst Sie ganz herzlich aus Stade

Martina Sassenberg

9. Brigitte Jahn schrieb am 26.03.2011

Hallo, liebe Macher von "So ein Tag", wann geht es weiter mit dieser so interessanten Sendung? Muss das Wetter erst schöner werden?
Danke im voraus für die Antwort (hoffentlich) und herzliche Grüße aus der Ringelnatzstadt Wurzen und B. Jahn