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„So ein Tag!“ – aus Wittingen

Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland

Imke Wolter PortraitDiese Frau steht unter Volldampf! Das merkt Moderator Sven Tietzer gleich, nachdem er Imke Wolter vor dem Supermarkt in Wittingen angesprochen hat. Ja, das Kamera-Team könne sie ruhig den Tag über begleiten. Aber sie habe eigentlich überhaupt keine Zeit – darum schnell, schnell – hinein in den Laden, Milch kaufen und wieder raus. Auf dem Weg zum Auto erzählt sie dann, dass sie einen Landgasthof im nahe gelegenen Museumsdorf Lüben betreibt und gerade eine Bus-Gesellschaft zu Gast hat. 40 Rentner aus der Nähe von Alfeld, hungrig und durstig. Unglücklicherweise ist ihr in diesem Moment die Milch für den Kaffee ausgegangen, darum sei sie jetzt mal schnell nach Wittingen gebrettert.

Wolter und Tietzer vor der Lübener TenneImke Wolter ist die Betreiberin der Lübener Tenne – einem Ausflugslokal mit kleiner Brauerei, Rhododendronpark, Kräutergarten und Andenkenladen. Regelmäßig kommen Busse vorbei – das Gasthaus Wolter gibt es schon in der vierten Generation. Seit sechs Jahren hat Imke Wolter hier das Zepter von ihren Eltern übernommen. Beide arbeiten nur noch im Hintergrund oder übernehmen die Betreuung der beiden Enkel. Denn Imke Wolter und Ehemann Hagen haben zwei Söhne – Julian (5) und Maximilian (3). Ihr Ehemann sei als Export-Manager in Hamburg tätig, erzählt die temperamentvolle Gastwirtin. Er sei am Wochenende für die Kinder zuständig, wenn sie wie so oft bis zum frühen Morgen irgendwelche Hochzeitsgesellschaften oder Geburtstagsgruppen bedienen müsse.

Viele Gäste bei Frau WolterMit rasantem Tempo bugsiert uns Imke Wolter in ihre Heimatgemeinde. Lüben – ein Rundlingsdorf mit gerade einmal gut 100 Einwohnern. In der Küche läuft alles nach Plan, die Vorsuppe wurde schon serviert. Imke Wolter kann sich auf ihre Mitarbeiter verlassen – einige arbeiten schon seit vielen Jahren in dem Betrieb. Eilig begrüßt sie nun die Gäste – präsentiert voller Leidenschaft ihr vielfältiges Kartoffel-Buffet. Beim Bedienen erzählt sie dann, dass sie froh sei, dass ihre Kinder nun hier auf dem Dorf aufwachsen könnten. Sie habe das als Kind auch immer sehr genossen. Vor ihrem Einstieg in den elterlichen Betrieb hat Imke Wolter mehrere Jahre in München gelebt und gearbeitet.

Wolter TietzerMitten im größten Trubel sind plötzlich ihre beiden Kinder da. Imke Wolter erzählt, dass ihr Jüngster, Maximilian, sehr gerne Bier zapft und es dann den Angestellten zum Austrinken bringt. Julian zeigt uns voller Stolz den Spielplatz im Garten samt zugehörigem Fuhrpark. Die beiden Kinder seien Wunschkinder, sagt Imke Wolter. Aber ein normales Familienleben würden sie nicht führen. In diesem Jahr ist aber ein kleiner Urlaub geplant – mit der gesamten Familie auf ein Hausboot – und die Tenne wird geschlossen.

BelegschaftNachdem die Busgesellschaft gesättigt und fröhlich den Bus bestiegen hat, winkt die gesamte Belegschaft zum Abschied tradionsgemäss am Straßenrand. Doch Feierabend ist noch nicht. Imke Wolter muss noch zum Ortsbürgermeister, um mit ihm abzusprechen, wie das Dorffest am nächsten Wochenende ablaufen soll. Lüben hat gerade ein neues Straßenpflaster bekommen und das soll jetzt feierlich eingeweiht werden. Der Bürgermeister ist aber leider nicht da – er sei beim Gülle fahren, sagt seine Frau.

In der Tenne warten indessen schon die nächsten Kunden. Ein junges Ehepaar will am Wochenende ihre kleine Tochter Lilly taufen lassen – stimmungsvoll und feierlich in einem nahe gelegenen Bach. Anschließend will die Festgesellschaft in der Tenne essen. Imke Wolter kümmert sich um diese Familie – und Moderator Sven Tietzer verabschiedet sich – nach einem turbulenten Tag mit viel Tempo und Temperament.

Wiederholung: 18. Juli 2013 um 13.05 Uhr, NDR-Fernsehen

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