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Wenn ein Flugzeug abstürzt

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung im Einsatz

Bild 1Wenn ein Flugzeug vom Himmel fällt, dann beginnt die Arbeit der Absturzforscher. Die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sitzen in Braunschweig immer auf gepackten Koffern. Sobald in der Einsatzzentrale ein Notruf eingeht, fahren sie los zur Absturzstelle. Das passiert etwa 250mal pro Jahr.

Es ist Freitag. Gegen Mittag ist in Osnabrück ein Kleinflugzeug gestartet – sein Ziel: Braunschweig. Dort ist es am Abend überfällig – der sonst zu zuverlässige Pilot hat sich nicht zurückgemeldet. Es handelt sich um einen 78jährigen Fluglehrer aus Braunschweig. In der Nähe von Hessisch-Oldendorf soll die letzte bekannte Position gewesen sein. Dort wurde sein Handy geortet – dort rücken noch am Abend die ersten Suchtrupps der Feuerwehr aus. Doch vom Flugzeug fehlt jede Spur.

Bild 2Am Samstag ist aus der Vermutung Gewissheit geworden – der Pilot muss abgestürzt sein. Aber niemand weiß, wo. Jetzt fahren auch die Unfalluntersucher aus Braunschweig in die Absturzregion. Die BFU ist immer dann zuständig, wenn Passagiere, Pilot oder das Flugzeug deutscher Herkunft sind oder ein Flugzeug auf deutschem Boden verunglückt. Untersuchungsführer ist Stefan Maser, unterstützt wird er vom Beauftragten Friedrich Kühne. Beide sind erfahrene Absturzforscher, doch dieser Fall ist anders. Sie haben den Piloten persönlich gekannt.

Bild 3In der Absturzregion haben Feuerwehr und Polizei inzwischen eine Einsatzleitstelle eingerichtet – mehr als 300 Suchkräfte der Feuerwehr durchkämmen Wälder und Berge. Unterstützt werden sie vom Technischen Hilfswerk und von den Hundestaffeln der Johanniter, des Arbeiter-Samariterbundes und des Deutschen Roten Kreuzes. Am Abend dann der Fund: Der Pilot ist mit seiner Maschine gegen eine Felswand geprallt und ums Leben gekommen. Nur in zehn Prozent der Fälle gibt es Todesopfer - 90 Prozent aller gemeldeten Unfälle laufen glimpflich ab. Sofort fahren die Experten der BFU zum Unfallort und nehmen die Ermittlungen auf. Ungewöhnlich: Die Maschine hat gebrannt.

Bild 4Am Sonntag werden die Nachforschungen am Unfallort zu Ende gebracht – das Flugzeug wird vom Technischen Hilfswerk geborgen. Die Absturzforscher lassen wichtige Wrackteile nach Braunschweig bringen. Dort geht die Puzzlearbeit in einer riesigen Flugzeughalle weiter – so lange, bis die Absturzursache eindeutig feststeht.
Die Nordreportage begleitet die Flugunfall-Experten bei ihrer Arbeit und erklärt, welche Aufgaben die Behörde hat und welche Methoden angewandt werden, um herauszufinden, warum ein Flugzeug abgestürzt ist.

Wiederholung: 07. März 2018 um 11:30 Uhr, NDR-Fernsehen

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